Fahr um, umfahr auch

Umfahren: den Stau, eine Straßenlaterne. Die Betonung wechselt.

Ihn umfahren, sie umgefahren. Ich umfahre ihn und fahre sie um. Robert Gernhard hat das Männlein im Walde entsprechend umgedichtet.

Ein Januswort oder Autoantonym: (fast) identische Lautung, entgegengesetzte Bedeutung.

Offen stehender Küchenschrank, herumliegende Bettdecke, herausgezogene Schubladen: Blick in ein Haus, dessen Bewohner flohen und alles zurückließen
Von der Geschichte überfahren: Verlassenes serbisches Haus in Knin 2015

Der Betonungswechsel liegt, wenn ich dem Grammatikduden glauben darf, an dem Präfix um. Wie durch, über, unter reißt es mal die Betonung an sich, mal auch nicht, und das geht immer mit einem Bedeutungs-, manchmal mit einem Wortartwechsel einher. Wenn ich mich überlegen fühle, sollte ich mir überlegen, ob das so stimmt.

Betontes Präfix: Trennung. Unbetontes Präfix: Unzertrennlich.

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