heißt der Held in Janko Polić Kamovs Roman Isušena Kaljuža, und mein innerer Vorleser hat ihn sofort deutsch ausgesprochen, also auf der ersten Silbe betont. Die potentielle Doppelbedeutung ist mir deswegen zunächst gar nicht aufgefallen.
Aber irgendwann habe ich, von irgendeiner Frage aufgescheucht, nachgeprüft, ob es ein sprechender Name sein könnte und irgendwie mit dem identisch geschriebenen, aber auf der letzten Silbe betonten und mit einem längeren, geschlosseneren e gesprochenen chemischen Element zu tun hat.
Das kann ich inzwischen ausschließen. Arsenije ist ein serbisch-orthodoxer Heiliger, der Name Arsen ergo in Serbien beliebt. Aber auch in Rijeka oder Split, die ganze Küste entlang, offenbar nicht selten, vielleicht wegen der damals mehrheitlich serbisch besiedelten Krajina, aber wohl eher über die venezianischen – katholischen – Einflüsse. Denn es gibt auch einen frühchristlichen Heiligen, Arsenius, einer der „Wüstenväter‘. Arsenio scheint heute noch ein geläufiger Name in Italien und Spanien zu sein.
Weiter muss ich fürs Übersetzen nicht forschen: Ich habe ausgeschlossen, dass Kamov seinen Helden nach einem Gift benannte, und ich habe eine Infragestellung der patriotisch-kroatischen Haltung ausgeschlossen, die ja bei einem eindeutig serbischen Vornamen auch noch denkbar wäre und der Hauptfigur einen ganz anderen Dreh gegeben hätte.
Ich wünschte, die notwendige Recherchetiefe ließe sich immer so klar eingrenzen.