Noch sitze ich im Hotel in Belgrad, bald gehts nach Hause, randvoll mit Eindrücken und Begeisterung: Die vierte Übersetzerwerkstatt fürs Übersetzen Bosnisch, Kroatisch, Montenegrinisch, Serbisch <> Deutsch war – und dem Feedback nach kann ich da für alle Beteiligten sprechen – ein voller Erfolg.
Hier ein paar Impressionen, schon auf gepacktem Koffer: Zehn TeilnehmerInnen (im übersetzertypischen Geschlechterverhältnis von 2:8) aus Serbien, Montenegro, Kroatien, der Schweiz, Österreich und Deutschland steckten die Köpfe zusammen über zeitgenössischen Texten zum Beispiel von Juli Zeh und Selma Asotić zusammen, auch über älteren wie etwa von Rose Ausländer oder Rainer Maria Rilke. Ein echter Austausch, an dem sich ausnahmslos alle beteiligten.
Am letzten Nachmittag (eigentlich war er für einen Tag früher eingeplant, blieb aber auf der Herfahrt mit dem Auto liegen) hatten wir Vladimir Arsenijević zu Gast, Helen Sinković, meine Mitstreiterin/Coleiterin, übernahm die Moderation. Eins der Themen war der Kurzschluss zwischen Icherzähler und Autor, ein anderes die Bedeutung der Übersetzerworkshops im Rahmen des Literaturfestivals Krokodil (das einige der TeilnehmerInnen auf eigene Rechnung vor Beginn unserer Werkstatt besucht hatten), und ein ganz großes Thema war die aktuelle Situation in Serbien und die Hilfsaktionen der Krokodil-OrganisatorInnen für die Ukraine: Arsenijević war mehrfach dort, um Inkubatoren für Frühchen hinzubringen.
Und am Freitagabend haben wir unter gewitterschweren Wolken und Wetterleuchten die Werkstatt gemeinsam ausklingen lassen.